Erfrischender Kick für jeden Geschmack!
Die Filler – zu Deutsch schlicht als «Füller» übersetzt – sind ein unverzichtbarer Bestandteil der (eigenen) Bar. Ob als Tonic Water, Bitter Lemon, Ginger Ale, Cola und mehr – als Erfrischungsgetränke bieten sie heute eine grosse Vielfalt und Genuss für jeden Geschmack. Einblicke in die Geschichte, die Produktion und die Vielfalt rund um die Filler.
Die Kategorie der «Filler» meint all jene (alkoholfreien) Getränke, die zum Einsatz kommen, wenn es neben dem Purgenuss darum geht, einen Mixed Drink z.B. zum Longdrink, Highball, Collins oder Fizz «aufzuziehen». Die bekanntesten und grossen Kategorien der Filler bilden die klassischen «Softdrinks» wie das Tonic Water, das Ginger Ale und Ginger Beer, das Bitter Lemon oder die Cola. Hinzu kommen heute viele mit Früchten, Kräutern und mehr angereicherte («Bitter»-)Limonaden. Ergänzt werden sie um die Energy Drinks, die grosse Welt der Säfte und das Wasser («Soda»). Welchen Filler man auch immer geniesst – immer bietet sich nebst dem Purgenuss auch ein passender Drink an – sei es alkoholfrei als Mocktail oder auch als Longdrink wie Wodka Lemon oder Energy, Gin & Tonic, Moscow Mule, Cuba Libre und Horse´s Neck.
Dabei reicht die Geschichte der Filler weit zurück. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert kommen sie im Zuge der Industrialisierung und zumeist von Apothekern, Pharmazeuten oder Erfindern entwickelt erstmals grossflächig als Limonaden auf den Markt, häufig mit bitteren Zutaten versehen, um die Gesundheit oder die Vitalität zu unterstützen – daher oftmals die Bezeichnung als «Bitterlimonade». Dies gilt v.a. für das Tonic Water ebenso wie für seine Variante des Bitter Lemon. Den Softdrinks gemein ist die in aller Regel ähnliche Zubereitungsart: nämlich durch eine mit Kohlensäure angereicherte Mischung aus Wasser, Zucker, Säuerungsmittel sowie geschmacksgebenden Komponenten wie Frucht- oder Pflanzenauszügen, dazu Chinin, Koffein und mehr.
Die Klassiker – Tonic Water, Bitter Lemon, Ginger Ale, Cola und die Liga der Energy Drinks
Tonic Water
Das Tonic Water – zu Deutsch das «tonische Wasser» – ist schlicht der Bestseller unter den Fillern auf Basis von Chinin. Erstmals bekannt wurde es durch spanische Eroberer im 17. Jahrhundert, welche beobachteten, wie die indigenen Stämme im heutigen Peru im Hochland der Anden die bittere Rinde des Chinchona-Baumes nutzten, um Fieber zu heilen. So erwuchs die «Jesuitenrinde» oder das «Kardinalspulver» schnell zum Mittel der Malaria-Kur in Europa und wurde in medizinischen Bittertinkturen als Präventivmedizin eingenommen. Bis in das 20. Jahrhundert diente das regelmässig getrunkene Indian Tonic Water mit seinem damals noch sehr hohen Chiningehalt der Grundausstattung europäischer Kolonialarmeen zur Malariaprophylaxe. Um den bitteren Geschmack abzumildern, wurde es erst mit Zucker und Wasser, später mit Gin zum «Fieberkiller» Gin & Tonic gemischt.
Bitter Lemon
Das Bitter Lemon wiederum – zu Deutsch die «bittere Zitrone» – ist im Prinzip eine milchig-trübe Variante des Tonic Water. Nicht vieles lässt sich über seine Entstehung feststellen. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts soll es erstmals entwickelt worden sein. Ebenso wie das Tonic Water wurde es zur Malariaprophylaxe eingesetzt. In Südafrika ist es auch als «Dry Lemon» – zu Deutsch «trockene Zitrone – bekannt. Das Bitter Lemon wird auf Basis von Tonic Water um Zitronensaft, Mark, Schale oder Zitronensäure ergänzt, was ihm seinen bitteren und süss-säuerlichen Geschmack verleiht. Eine Variante des Bitter Lemon ist das bei uns weitaus unbekanntere Bitter Orange. Nebst dem Wodka Lemon gibt es als Longdrink z.B. auch den «GBL» – den Gin & Bitter Lemon.
Ginger Ale & Ginger Beer
Eine weitere grosse Kategorie nebst dem Tonic Water bildet das Ginger Ale. Seinen Ursprung erfährt es als alkoholhaltiges «Ginger Beer» auf Basis eines Fermentations- und Brauvorgangs mit Ingwer in England im 19. Jahrhundert. Später entwickelte ein irischer Apotheker aus Belfast sein weicheres, alkoholfreies «Golden Ginger Ale» im industriellen Stil. Ihm folgte das «American Ginger Ale» aus Amerika sowie das «Dry Ginger Ale» aus Kanada. Das mittlerweile wiederentdeckte Ginger Beer wiederum enthält meist mehr Ingwer und Zitrussaft als das industriell hergestellte Ginger Ale, wodurch es intensiver, würziger und schärfer schmeckt. Gerade in Longdrinks wird dieser Filler sehr geschätzt. Der Gesundheit zweckdienlich soll es bei Verdauungsstörungen, zur Linderung von Husten oder Halsschmerzen oder der Reisekrankheit dienen.
Cola
Schliesslich gehört auch die Ende des 19. Jahrhunderts von einem Pharmazeuten in Amerika entwickelte Cola zu den grossen und berühmten Erfrischungsgetränken. Ihre Basis ist ein mit kohlensäurehaltigem Wasser aufgegossener Sirup, der u.a. Coffein aus der Kolanuss, Phosphorsäure als Säuererungsmittel, Zucker sowie Gewürze wie etwa Vanille, Zimt- oder Nelkenöl enthält. Über die Zeit entwickelten sich weltweit viele eigenständige Varianten der ursprünglichen Cola. Berühmt wurde sie vor allem auch im Longdrink Cuba Libre. Die im 20. Jahrhundert entwickelten Geschwister der Cola, die Fanta und die Sprite, spielen als Filler hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Energy Drink
Daneben hat sich auch die Welt der speziellen Energy Drinks im 20. Jahrhundert entwickelt. Deren Idee entstand im Fahrwasser der revitalisierenden Eigenschaften von Softdrinks, deren Effekt durch einen erhöhten Koffeininhalt und die Zugabe von weiteren Bestandteilen wie z.B. Taurin verstärkt werden sollte. In Japan kam in den 1960er Jahren erstmals ein konzentrierter Energy Drink grossflächig auf den Markt. Vor allem über Asien kam der Energy Drink dann Ende der 1980er Jahre auch zu uns. Energy Drinks enthalten neben der Grundmischung aus Wasser, Zucker, Kohlensäure und Koffein u.a. auch Taurin, Vitamine und Mineralstoffe.
Innovation am Markt – von Energy Drinks, Interpretationen der Klassiker und neuen Bitterlimonaden
Und wie sieht der Markt heute aus? Die Klassiker Tonic Water, Bitter Lemon, Ginger Ale und Ginger Beer als auch die Cola erfuhren in den letzten Jahren eine Renaissance und gibt es heute in einer grossen Variantenvielfalt. So gibt es z.B. allein das Tonic Water in diversen Grundstilen (von «trocken» über «leicht» bis hin zu «slim») oder mit regionalen oder ungewöhnlichen Früchten, Kräutern und Zutaten versehen (z.B. Thomas Henry Elderflower, Cherry Blossom oder Coffee Tonic). Ebenso häufig trifft man heute auf verschiedentliche Interpretationen des Ginger Ale und Ginger Beer mit keinem oder geringem Alkoholgehalt und auch der Cola. Aktuelle Filler besitzen zudem auch immer einen Fühler am Puls der Zeit, der Innovation hervorbringt – zum Beispiel dem Trend nach reduziertem Zucker im Alltag.
Als Innovation haben sich in den vergangenen Jahren zudem eine ganze Liga diverser (Bitter-)Limonaden etabliert, die mit regionalen Kräutern oder exotischen Früchten versehen in denkbar jedem Geschmack zu haben sind – unter anderem in der grossen Range der Bitterlimonaden von Thomas Henry (z.B. Thomas Henry Mystic Mango, Ultimate Grapefruit). Eine Besonderheit sind auch die fertig zubereiteten «Ready-to-Drink» (RTD) Filler aus der Dose (z.B. Paloma) oder neue Energy Drinks (z.B. Trojka Energy). Zu den Fillern gehört zuletzt natürlich auch die grosse Welt der Säfte (u.a. als Direktsaft, Fruchtsaft aus Konzentrat, Fruchtnektar, Fruchtsaftgetränk; Fruchtschorle; aber auch als Gemüsesaft oder Smoothie). Aber genug der Lehrstunde – soll heissen: Ran an die Filler-Kreationen!